16. November 2022
Aus dem Englischen übersetzt von Adam Englert
Wir präsentieren euch hier eine Übersetzung und Zusammenfassung des ersten Teils von Ronaldos Exklusivinterview:
Auf die Frage wie nahe er an einem Wechsel zu Man City war:
“Ich stand kurz vor dem Wechsel zu Man City, aber mein Herz und Sir Alex haben mich umgestimmt. Ferguson sagte, es sei unmöglich zu City zu wechseln, deshalb habe ich mich für United entschieden.”
Über den Zustand Manchester Uniteds
“Ich bin nach 13 Jahren zurückgekehrt und es gab keine neue Infrastruktur, keine neuen Technologie seitdem ich den Verein verlassen hatte. Es fühlte sich an, als hätte sich der Verein nicht weiter entwickelt.
Man dachte, dass man mit den Neuzugängen Varane, Sancho und mich einen Schritt nach vorne machen würde. Aber es klafft ein großes Loch seitdem Sir Alex und auch Geschäftsführer David Gill den Club verlassen haben.
Aber insgesamt war nichts auf einem neuen Stand. Weder der Pool, der Whirlpool, oder die Kantine und dessen Mitarbeiter, auch wenn ich sie menschlich gerne habe, wurden einem modernen Verein gerecht. Im Vergleich zu den vorherigen Clubs Juve und Real hinkt United in der Kategorie hinterher, auch in puncto Training, Ernährung, Regeneration etc.”
Auf die Personalie Ralf Rangnick
“Die Personalie Rangnick war eine große Überraschung, da er kein Trainer, sondern ein Sportdirektor ist, für mich eine lächerliche Entscheidung. Ich hatte ehrlicherweise noch nie von ihm gehört. Ich habe ihm zwar Respekt entgegengebracht und “Boss” genannt, aber innerlich habe ich ihn nicht als Trainer angesehen.
Man sagte mir, dass ich nicht genug pressen würde. Ich habe wenig Zeit übrig für “moderne” Trainer, die den Fußball revolutionieren wollen. Ich habe mit Trainern wie Ancelotti bessere Erfahrungen gemacht.”
Über Ole Gunnar Solskjaer
“Also Solskjaer, ich liebe Solskjaer, eine großartige Persönlichkeit. Er hat gute Arbeit geleistet und mehr Zeit verdient gehabt. Auch wenn nicht alles klappte, hat es mir Spaß gemacht mit ihm zu arbeiten.”
Über die neue Spielergeneration:
“Junge Spieler leben in einer anderen Ära als ich. Sie haben eine andere Mentalität, alles ist einfach, sie haben noch nie gelitten und scheren sich wenig. Man kann ihnen keinen großen Vorwurf machen, aber sie hören nicht zu und folgen nicht meinem guten Beispiel. Früher als ich jung war habe ich mich an Spieler wie Van Nistelrooy, Ferdinand, Keane oder Giggs gehalten und versucht meinen Körper und meine Ernährung zu kontrollieren.
Ich gebe den jungen Spielern keine Ratschläge, aber gehe mit gutem Beispiel voran. Einige folgen mir, einige nicht. Einigen ist es egal, aber sie werden keine lange Karriere haben.
Ein (junger) Spieler den ich schätze ist Diogo Dalot. Er ist ein gutes Beispiel, er ist professionell, jung, smart, intelligent. Ich habe auch viel Zeit für Martinez und Casemiro übrig, aber allen voran Dalot.”
Über die Totgeburt seines Sohnes:
“Es war neben dem Tod meines Vaters die schlimmste Zeit meines Lebens. Es war schwer die Emotionen einzuordnen, da gleichzeitig meine Tochter zur Welt gekommen ist, weshalb ich ein lachendes und weinendes Auge hatte.
Ich kann mich aber nur bei den Engländern für den Support bedanken. Selbst die Königsfamilie hat mir einen Brief geschrieben. Sie haben mir alle geholfen.
Es war natürlich schwierig kurz nachher wieder Fußball zu spielen, weil auch ständig gespielt wird und man keine Pause gekommt. Aber Georgina (Freundin) hat mich ermuntert wieder auf den Platz zu gehen und zu spielen.”

Über die Kritik an seiner Person
“Ich bin eine große Persönlichkeit, weshalb ich ständig medial im Mittelpunkt stehe. Die Leute wollen mir aber überwiegend schaden, überall auf der Welt. Ich glaube das liegt am Neid, anders kann ich es mir nicht erklären. Das ist natürlich hart, wenn es auf dem Platz nicht so gut läuft.
Aber die Presse lügt zu 90%, attackiert mich und meine Familie. Meine Berühmtheit liegt nicht nur dran, dass ich Fußballer bin, sondern auch weil ich das Charisma und das Aussehen habe.
Ich verschwende keine Zeit mit Leuten, die mich kritisieren, sondern habe nur Zeit für die, die mich mögen, besonders im Fall von Ex-Spielern. Ich und Rooney waren mal gute Freunde. Aber es überrascht mich, dass er mich ständig kritisiert. Es muss der Neid sein, da er mit Anfang 30 aufhören musste und auch weil er wohl nicht so gut aussehend ist wie ich. Vielleicht will er in der Zeitung stehen oder einen neuen Job bekommen.
Ähnlich ist es bei Gary Neville, den ich letztens ignoriert habe. Es ist schwierig Kritik von Ex-Kollegen zu bekommen. Leute können eine Meinung haben, aber sie wissen nicht was in Carrington passiert, sie können sich nicht in mich hineinversetzen.
Das sind nicht mehr meine Freunde, nur noch Ex-Kollegen. Aber das ist Teil meiner Geschichte. Ich setze meine Reise fort. Und ich halte mich an die Leute, die mich mögen (Rio Ferdinand, Roy Keane)
Ihre Unterstützung bedeutet mir viel, sie sind Teil meiner Geschichte. Roy Keane war der beste Kapitän meiner Karriere, Rio Ferdinand mein Nachbar, der für mich da war. Es ist nämlich einfach mich zu kritisieren und sie nutzen meine Berühmtheit aus, um sich zu profilieren. Es tut mir nicht weh und ich habe keine schlaflosen Nächte, aber es ist enttäuschend.