September 23, 2023

Burnley 0 Man United 1

Von Adam Englert

Arbeitssieg ohne Glanz! United überzeugt heute nur selten im Turf Moor, nimmt aber dank eines Traumtors von Bruno Fernandes alle drei Punkte mit!

Ten Hag musste durch die Verletzung von Martinez nochmal umstellen, wodurch Jonny Evans in die Innenverteidigung rückte, sein erster Start seit dem 4. März 2015 für die Red Devils. Neben Evans bekamen auch Hannibal und McTominay den Vorzug vor Eriksen und Pellistri, die in München ran durften, das taktisch wiederum die Rückkehr zur Raute bedeutete, die beim 1:3 gegen Brighton eingesetzt wurde.

Trotz der angespannten Lage begann United im altehrwürdigen Turf Moor, seit 1883 Heimstätte der Gastgeber, eher zurückhaltend und ließ die Gastgeber die Kontrolle in der Anfangsphase. Dies wurde in den ersten 20 Minuten zweimal beinahe bestraft. Zunächst musste Onana gegen Amdouni retten, nachdem der Schweizer am Fünfer frei zum Kopfball kam. Wenige Augenblicke wurde es noch gefährlicher, doch zum Glück aus United-Sicht setzte wieder Amdouni seinen Anschluss aus kurzer Distanz an den Pfosten!

Von Ten Hags angeschlagener Elf kam in der Anfangsphase äußerst wenig, bis zur 25. Minute, als man entgegen dem Spielverlauf überraschend in Führung ging. Nach einer Ecke von Bruno schraubte sich Evans am Fünfer hoch und nickte den Ball wuchtig in die Maschen, was sein erster Treffer seit 2012 bedeutet hätte. Problem war aber, dass Hojlund Keeper Trafford aus dem Abseits behindert hatte, weshalb der VAR zurecht den Treffer aberkannte.

Dieser aberkannte Treffer war aber ein Weckruf für United, die danach mehr für die Partie machten und auch zu längeren Ballbesitzphasen kamen. Diese starke Periode wurde dann endlich fünf Minuten vor der Pause belohnt, und wie: Evans spielte aus der eigenen Hälfte einen weiten Pass in den Lauf von Bruno, der den Ball gekonnt per Volley ins lange Eck hämmerte. Ein sensationeller Treffer, der sehr an Robin van Persies genialen Treffer in der Meistersaison 2013 erinnerte.

Somit ging United mit der knappen 1:0-Führung in die Pause, ein Ergebnis, das angesichts des Chancenplus der Clarets etwas schmeichelhaft war.

Nach der Pause passierte zunächst wenig. Dies lag zu großen Teilen daran, dass Burnley mit gepflegtem Passspiel den Ball in den eigenen Reihen führte und United mit allen zehn Feldspielern hinter dem Ball auf Sicherheit bedacht war. Die erste gute Möglichkeit der zweiten Hälfte hatten jedoch die Gäste, als Rashford per Kopf für Hojlund auflegte und Al-Dhakil in letzter Sekunde vor dem Dänen klärte.

Ansonsten ereignete sich im zweiten Durchgang wenig Spannendes, was an der biederen Spielweise der Red Devils lag, aber auch daran, dass Burnley zwar sehr bemüht war, aber trotz phasenweise 90% Ballbesitz einfach keine Ideen hatte, die tiefstehenden Ketten Uniteds zu überspielen. In der Schlussphase kamen noch Varane für den gelbvorverwarnten Reguilon und Neuzugang Amrabat für den Assistgeber Evans, der damit endlich sein United-Debüt feierte.

Burnley probierte mit ihrer ästhetischen, aber letztendlich uninspirierten Spielweise noch alles, um zum Ausgleich zu kommen, Uniteds Abwehr wehrte jedoch alles ab, sodass ein Fernschuss von Benson in den Schlusssekunden, die zwingendste Möglichkeit für das Team von Kompany darstellte. Anders wie noch gegen Bayern hielt Onana heute aber tadellos, wodurch mit diesem gehaltenen Ball, die weiße Weste und die drei Punkte ins Ziel gebracht wurden.

Insgesamt bot die Partie wenig Höhepunkte und aus United-Sicht verlief die Partie über weite Teile sehr ideenlos und uninspiriert ab. Positiv ist jedoch, dass man anders als in den vergangenen Begegnungen in der Defensive deutlich sicherer stand und heute wenig klare Chancen zuließ. 

Unterm Strich zählen natürlich nur die drei Punkte, dennoch gibt es heute auch wieder Kritikpunkte, die auf lange Sicht dem Trainerteam Sorgen bereiten sollten. So hatte der Aufsteiger heute über die fast komplette Spieldauer ein optisches Übergewicht, was sich in der Endabrechnung mit 63% Ballbesitz für Burnley offenbarte. Bei den wenigen Angriffen der Red Devils fehlte zudem stets die Spritzigkeit und der Wille, während im gesamten Offensivspiel Leichtigkeit und Spielfreude fehlten. 

Somit könne wir uns glücklich schätzen einen Bruno Fernandes in den eigenen Reihen zu haben, der mit seinem sensationellem Volleytor heute den Sieg ermöglichte. 

Die Spieldaten auf einem Blick

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