Juli 12, 2022

Martial und Rashford: Dauerbrenner oder Ausläufer?

12. Juli 2022

Von Adam Englert

Wir schreiben das Jahr 2016. United besiegt Crystal Palace im FA Cup Finale mit 2-1. An jenem Tag spielen im Sturm Marcus Rashford und Anthony Martial. Beide Teenager treffen zwar nicht, dennoch scheint es klar zu sein, dass man in den nächsten Jahren viel Freude an den beiden Talenten haben wird.

Im Sommer 2016 kommt aber alles anders. Louis van Gaal, der überwiegend auf junge Spieler setzt und Ballbesitzfußball spielt, wird trotz Pokalsieg entlassen. Neuer Trainer ist Jose Mourinho, der zwar in der Spielzeit 2016/17 drei Titel gewinnt, allerdings überwiegend auf die Routiniers Ibrahimovic, Mkhitaryan und Mata setzt.

In den folgenden Jahren ereilt den beiden Talenten mehrmals das selbe Schicksal. Nach den Neuzugängen Ibrahimovic und Mkhitaryan werden Rashford und Martial in der Folge Romelu Lukaku, Alexis Sanchez, Edinson Cavani und zuletzt kein geringerer als CR7 vor die Nase gesetzt. Allesamt Weltstars, die mal mehr mal weniger erfolgreich sind, sich jedoch nicht als langfristige Lösung entpuppen.

Nun schreiben wir das Jahr 2022. In seinem ersten Testspiel als Cheftrainer setzt Erik ten Hag heute auf eben Marcus Rashford und Anthony Martial, die sein Landsmann Louis van Gaal vor sechs Jahren in den Kader integriert hatte. Aus den beiden sind bisher allerdings keine Weltstars geworden, sondern zwei Spieler Mitte 20, die Gefahr laufen ihr riesiges Potential ins Leere laufen zu lassen.

Kritiker würden behaupten, dass beiden ehemaligen Toptalenten die richtige Einstellung abhanden gekommen ist. Andererseits ist es angesichts der gescheiterten Personalpolitik, auf namhafte Weltstars zu setzen, kein Wunder, dass Rashford und Martial nicht die Entwicklung genommen haben, die man sich vor 6 Jahren erhofft hatte. Im Nachhinein kann man nur noch mutmaßen welchen Karriereweg die beiden eingeschlagen hätten, wenn man noch 1-2 Spielzeiten Louis van Gaal das Vertrauen geschenkt hätte, oder auch auf einen anderen progressiven Trainer gesetzt hätte.

Sollte bis August nichts mehr dramatisches auf dem Transfermarkt passieren, ist es nun wahrscheinlich, dass beide zumindest zum Saisonstart in der Startelf stehen werden, besonders wenn Cristiano Ronaldos Wechselwunsch nachgegangen wird.

Diese Kombination wird angesichts der Leistungen der letzten Saison bei den meisten Fans wenig Begeisterung erzeugen, dennoch ist es nun vielleicht an der Zeit den beiden (zusammen mit Jadon Sancho und Anthony Elanga) das Vertrauen zu schenken. Denn viel besser haben es die prominenten Namen mit den irrsinnigen Gehaltern in den letzten Jahren dann auch nicht gemacht.

Was viele vergessen: 2019/2020 hatten beide mit jeweils 22 und 23 Toren großen Anteil an Tabellenplatz 3 und der Champions League Qualifikation. Und angesichts der Horrorsaison 2021/22 wären wir wohl mit dieser Platzierung und dieser Torausbeute mehr als zufrieden….

Eure Meinung dazu? Können Rashford und Martial an die Form früherer Tage anknüpfen? Und falls nicht, auf wen sollte man alternativ setzen?

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