Gündogan 1’, 51’
Fernandes 33’ (Elfer)

3. Juni 2023
Von Adam Englert
Love hurts! Man City ist FA Cup Sieger, dank eines überragenden Ilkay Gündogan, der in beiden Halbzeiten früh für die Citizens traf!
Antony wurde bei den Red Devils nicht rechtzeitig fit, weshalb Bruno die Rechtsaußenposition bekleidete und Fred für den Portugiesen im Mittelfeld auflief. Alle taktischen Vorgaben und Formationen rückten aber schnell in den Hintergrund, da City zum Entsetzen aller United-Fans in Wembley, nach nur 13 Sekunden traf!
Ein langer Ball wurde dabei auf Haaland geschlagen, der sich im Zweikampf durchsetzte und der Rebound vor die Füße Gündogans fiel. Der deutsche Nationalspieler traf die Kugel perfekt, wodurch De Gea im Kasten keine Chance hatte, den frühen Rückstand zu verhindern! Selbst die größten Pessimisten hätten sich diesen Horrorstart nicht vorstellen können, doch United musste tatsächlich das früheste Finaltor in der 151-jährigen Historie des FA Cups schlucken!

Vor einem Jahr wäre die Mannschaft vermutlich in sich zusammengebrochen, heute aber zeigte die Elf von Erik ten Hag eine starke Reaktion auf den frühen Schock. Zwar dauerte es ein paar Minuten, um sich zu erholen, danach aber lief man jedoch hoch an und störte die Skyblues früh im Spielaufbau, wodurch der auf dem Papier übermächtige Gegner nicht sein gewohntes Passspiel zelebrieren konnten.
Obendrein war es United, das zielstrebiger und zahlriecher im gegnerischen Sechzehner auftauchte und so hin und wieder für Unruhe sorgte. Nach einer halben Stunde wurde dies auch belohnt, aber mit VAR-Verzögerung: Bruno spielte einen weiten Ball auf den rechten Flügel, wo Wan-Bissaka per Kopf ins Zentrum geben wollte. Grealish hatte allerdings seine Hand oben und blockte die Hereingabe aus kurzer Distanz mit dem verbotenen Körperteil.
Tierney wurde rausgeschickt und entschied nach kurzer Sichtung der Bewegtbilder auf Strafstoß. Unterm Strich eine vertretbare Entscheidung, da Grealish den Arm unnatürlich hoch hielt, wenngleich er aus sehr kurzer Entfernung angeköpft wurde.
Schließlich lag es an Kapitän Bruno Fernandes die Verantwortung beim Elfer zu übernehmen und der Portugiese bewies zur Freude Uniteds mal wieder Nerven aus Stahl: Mit kurzem Anlauf wartete er, bis sich Ortega in die rechte Ecke verabschiedet hatte, um anschließend locker nach links einzuschieben. Ein euphorisches United war damit zurück in der Partie und hatte das Momentum auf seiner Seite.

Im ersten Durchgang passierte nicht mehr viel, wobei Varane aber nach einer Ecke noch eine gute Möglichkeit übers Tor beförderte. Danach war wurde die Halbzeit abgepfiffen mit einem leistungsgerechten 1:1 als Spielstand. United hatte zwar den schlechtmöglichsten Start erwischt, dieses Ergebnis aber egalisiert und zur Freude Ten Hags hinten kaum noch etwas zugelassen.
Leider konnten die Red Devils diese Kontrolle nach der Pause nicht mehr aufrechterhalten. City kam mit mächtig Wut im Bauch aus der Kabine und belagerte sofort die Hälfte der Roten. Dies führte nach 5 Minuten in Halbzeit 2 zu einem Freistoß, den De Bruyne in den Rückraum schlug, wo Gündogan erneut sehenswert per Volley abschloss und De Gea ein zweites Mal überwinden konnte. Diesmal aber vermutlich ein Schuss, den unsere Nummer 1 an einem guten Tag hätte halten können.

Somit musste United wieder angreifen und das Spiel machen, während City sich mit der Führung im Rücken ausruhen konnte, ein ärgerlicher Umstand, da man sich im ersten Durchgang mit Bravur zurückgekämpft hatte.
Ten Hag brachte schließlich Garnacho für Eriksen, was dem Spiel der Red Devils auch gut tat, da man endlich mehr Zug zum Tor entwickelte und in den Aktionen seriöser wirkte. Zunächst aber hatte Rashford die nächste dicke Chance, als er 20 Meter vor dem Tor zum Abschluss kam, seinen harten Schuss jedoch leicht übers Tor setzte. United hatte aber Blut geleckt und kam folglich zu weiteren guten Abschlüssen, allen voran der quirlige und lebendige Garnacho, der von Linksaußen nach Innen zog und ebenfalls das Tor um wenige Zentimeter verfehlte.
In der Folge brach aber langsam die Schlussphase an und City wirkte im Vergleich zu Halbzeit 1 deutlich konzentrierter in der Verteidigung. Obendrein hatten die Citizens durch Haaland auch die Entscheidung auf dem Fuß, diesmal war aber De Gea zur Stelle, ehe Gündogan aus dem Abseits vollendete.

Ten Hag wechselte zusätzlich noch Weghorst für Sancho und McTominay für Lindelöf ein, doch die letzte Linie der Skyblues schien nicht mehr zu wanken. Doch so wie es im Fußball oft ist, gab es hintenraus trotzdem noch die riesige Ausgleichschance, ehrlicherweise etwas aus dem Nichts. Shaw flankte an den Fünfer, wo dem freien McTominay der Ball versprang und der Abpraller über Varane an Ortega hinweg an der Latte landete, ehe McTominay aus kurzer Distanz den Rebound drüber köpfte.
Eine symptomatische Szene, an einem Tag, an dem das Spielglück auf Seiten der “Noisy Neighbours” lag, die schlussendlich einfach effektiver im Abschluss waren. Wenig später beendete Schiedsrichter Tierney die Partie, ein enges FA Cup Finale, das beide Teams hätten gewinnen können. Am Ende war Guardiolas Team dann einfach den Ticken besser, womit die Citizens ihren zweiten Pokal der Saison gewinnen konnten und United heute mit leeren Händen dasteht.

Diese Niederlage schmerzt zum einen, da dieses Manchester City durchaus schlagbar gewesen wäre und man in der Endabrechung aufgrund zweier Unaufmerksamkeiten in der Defensive die Partie aus den Händen gleiten ließ. Gleichzeitig überwiegt aber der Stolz, dass man der vielleicht beste Mannschaft Europas auf Ausgenhöhe begegnet ist und nur durch die schlechtere Chancenverwertung als Verlierer vom Platz geht.
So müssen wir den Stadtrivalen heute beim Feiern zusehen, während man nächste Woche drauf hoffen muss, dass Inter Mailand das historische Triple der Skyblues irgendwie verhindern kein. Derb gesagt, ein wirklich beschissenes Gefühl, das einem als United-Fan schwer im Magen liegt.
Sobald der Schmerz von heute aber abgeklungen ist, sollten wir nicht vergessen, dass wir eine fantastische Saison gespielt haben und nach der desaströsen Spielzeit 2021/22, mit Platz 3 und dem Gewinn des EFL-Cups, ein starkes Comeback hingelegt haben. Ten Hag hat aus unserem Kader eine Einheit geformt, die wieder attraktiven, modernen Fußball spielt und am aller wichtigsten dabei, auch noch erfolgreich ist.
Daher sollten wir heute nicht allzu traurig sein, sondern uns darauf freuen, dass wir nächste Saison eine schlagfertige Mannschaft ins Rennen schicken, die wieder um Titel mitspielen wird. Es mag wieder Höhen und Tiefen geben, aber diese Mannschaft hat bewiesen, dass sie kämpfen und wieder aufstehen kann, wenn es mal nicht läuft.

This is not the end, this is only the beginning!
We are United! #GGMU #TenHagsArmy