August 9, 2019

Premier League Saison 2019/2020 Preview

9. August 2019

Von Adam Englert

Ihr könnt alle wieder hinschauen, denn die Horror-Spielzeit 2018/19 ist nun endgültig ad acta gelegt! Nach langen Tagen der Trostlosigkeit, steht nun endlich die neue Saison bevor – und es gibt sogar einige gute Gründe optimistisch zu sein!

Vorbereitung

Ja, ja. Es ist wieder an der Zeit in der man überlegen muss, was die Vorbereitung über die neue Saison aussagt: Im Grunde nicht viel. Aber wir können nach sechs Spielen resümieren, dass die Jungs überwiegend gute Leistungen gezeigt haben und sich dabei viele Spieler schon jetzt in guter Form zeigen. Dabei gab es auch Siege gegen namhafte Teams wie Inter oder Tottenham, außer einem Remis gegen Milan, wurden auch alle Spiele gewonnen. Zudem sollte man bedenken, dass wir letztes Jahr eine fürchterliche Vorbereitung gespielt haben und folglich auch schlecht in die Saison gestartet sind. Daher haben wir natürlich noch nichts zu feiern, aber wir wissen immerhin, dass wir im Vergleich zur Vorsaison mit viel mehr Zuversicht starten können.

Transfers

„Very British!“ So könnte man die Einkäufe des Sommers beschreiben! Anstatt wie in den letzten Jahren besonders namhafte Spieler aus dem Ausland zu kaufen, wurden dieses Jahr (wieder für hohe Summen) drei Jungs aus dem englischen Ligasystem verpflichtet. Der erste Neuzugang, Aaron Wan-Bissaka, wurde für satte 50 Mio. Pfund von Crystal Palace geholt. Der besonders physisch-starke Rechtsverteidiger ist für sein junges Alter schon sehr abgebrüht und im Zweikampf eine richtige Bestie. In der Vorbereitung zeigte er fast ausschließlich starke Leistungen, weshalb er wohl bereits gegen Chelsea in der Startelf gesetzt sein wird. Neben Wan-Bissaka machte auch der zweite Zugang, Daniel James, der von Swansea für (nur) 15 Mio. Pfund gewechselt ist, ebenso einen guten Eindruck in den Tests. Der Waliser ist im offensiven Mittelfeld sehr variabel, kann sowohl die 10er-Position sowie beide Flügel besetzen, weshalb auch er diese Saison wohl viele Einsätze haben wird. Der dritte im Bunde ist Harry Maguire, der sich ab sofort auch „teuerster Verteidiger der Welt“ nennen darf. Spätestens seit der Verletzung von Eric Bailly war klar, dass wir in der Innenverteidigung nachrüsten mussten. Mit Maguire haben wir nun eine richtige „Kante“ dazugewonnen, der selbstverständlich im Zweikampf und in der Luft bärenstark ist, aber gleichzeitig auch sehr gut mit dem Ball am Fuß umgehen kann. Die hohe Ablösesumme wird natürlich für viel Druck sorgen, so ist es zu erwarten, dass jeder kleine Fehler mit medialer Häme begleitet wird, dennoch hat man letzte Saison bei Liverpool und van Dijk gesehen, dass sich viel Geld für einen neuen Abwehrchef durchaus lohnen kann.

Kader

Trotz der drei guten Neuzugänge, gibt es weiterhin wichtige Baustellen im Kader. Der Abgang von Clublegende Antonio Valencia wurde mit dem Kauf von Wan-Bissaka gut aufgefangen, doch die Verluste von Ander Herrera im zentralen Mittelfeld und Romelu Lukaku im Sturm werden nicht so leicht zu kompensieren sein. Gleichzeitig gibt es weiterhin Fragezeichen um den Verbleib von Paul Pogba. Solskjaer rechnet fest damit, dass Pogba bei United bleibt, bis zum Ende der europäischen Transferperiode wird wohl in dieser Personalie keine Ruhe einkehren. Neben den Wechselwilligen gibt es wie jedes Jahr diejenigen, die bei United keine Perspektive haben, aber auch aufgrund von hohen Gehältern bzw. schwachen Leistungen kaum für Wechsel in Frage kommen. Dazu zählen zurzeit Alexis Sanchez, Matteo Darmian, Marcos Rojo oder Phil Jones, die wohl noch eine weitere Spielzeit zu unserem Kader gehören werden. Zusätzlich wird es diese Saison besonders auf die wenigen erfahrenen Spieler ankommen, zu denen mittlerweile neben Young, Matic, de Gea, Mata oder Smalling auch Pogba, Shaw, Lindelöf, Martial und Lingard gehören. Letzte Spielzeit konnte keiner der Genannten durchweg konstant seine Leistung abrufen, einer der Gründe weshalb wir zu keiner Zeit mit City oder Liverpool mithalten konnten. Erfreulicherweise haben sich neben den Neuzugängen James und Wan-Bissaka auch viele Youngster aus der Academy in den letzten Wochen in den Vordergrund gespielt. Sowohl die bereits etablierten McTominay und Andreas Pereira als auch die jungen wilden um Greenwood, Gomes, Garner und Chong zeigten allesamt positive Leistungen in den Tests, weshalb Solskjaer im Laufe der Saison guten Gewissens auf die Jungen zurückgreifen kann. Im Fall von Greenwood, der sich im ICC in überragender Form zeigte, scheint ein Einsatz gegen Chelsea sogar äußerst realistisch. Ein Fragezeichen steht auch noch hinter den Neuzugängen der letzten Saison, Fred und Dalot. Sollten wir die beiden diese Saison besser in das Spiel integrieren hätten wir zwei weitere „gefühlte Neuzugänge“ und damit wichtige Optionen für die Startelf.

Trainer

Für Ole Gunnar Solskjaer könnten die nächsten Wochen den Rest seiner Amtszeit bei Manchester United prägen. Nach der Entlassung von Mourinho im Dezember 2018 führte OGS die Jungs zunächst von Sieg zu Sieg, doch spätestens nach dem Viertelfinalaus gegen Barcelona in der Champions League kehrten die alten Probleme zurück ins Team. Obwohl die Konkurrenz von Chelsea, Tottenham und Arsenal schwache Rückrunden spielten, stand trotz des furiosen Starts am Ende nur Platz 6 zu Buche. Schlussendlich sollte man die Ergebnisse unter Solskjaer in der letzten Saison jedoch nicht allzu hart bewerten, da er ein wild zusammengewürfeltes Team übernommen und ebenso kaum Möglichkeit hatte Kader und Spielsystem nach seinen Vorstellungen zu formen. Aufgrund der Vorbereitung und den Transfers wird man wohl erst in den kommenden Wochen sehen wie die Spielphilosophien des Norwegers aussieht. Nach dem schwachen Saisonende muss Solskjaer nun einerseits beweisen, dass er die Jungs wieder auf Siegkurs bringen kann, andererseits muss er auch versuchen den Anti-Fußball a la Mourinho aus dem System zu bekommen. Aufgrund seines Legendenstatus im Club kann sich Ole, anders als Moyes, van Gaal oder Mou, auf die Unterstützung der Fans verlassen auch wenn es etwas kurzfristig schlechter läuft. Sollten Resultate (Minimum Top 4) und Spielweise überwiegend gefallen, gibt es aber keinen Grund warum Solskjaer sich langfristig als Trainer bei Manchester United etablieren kann.

Konkurrenz

In der letzten Saison mussten wir neidlos anerkennen, dass die beiden Topclubs Manchester City und Liverpool auf ihrem eigenem Planeten gespielt haben. Mit 98 bzw. 97 Punkten zeigten beide Teams ein unfassbares Niveau und eine brutale Konstanz, die wohl für Jahre unerreicht bleiben wird. Die gute Nachricht ist, dass beide dieses hohe Niveau wohl nicht Jahr für Jahr wiederholen können, dennoch wird es sogar mit einer klaren Leistungssteigerung trotzdem unfassbar schwer sein mit den beiden mitzuhalten. Neben den beiden Überfliegern gibt es mit Chelsea, Tottenham und Arsenal natürlich weitere große Konkurrenten um die vorderen Plätze. Tottenham mit Lo Celso, Sessegnon und Ndombele sowie Arsenal mit Pepe, Luiz, Tierney und Ceballos haben an Substanz gewonnen und sogar Chelsea, die eigentlich eine Transfersperre haben, konnten sich mit Pulisic, Kovacic und Trainer Frank Lampard verstärken. Neben den üblichen Verdächtigen gibt es zusätzlich noch weitere ambitionierte Teams mit viel Kaufkraft wie Everton, Wolves, Leicester oder West Ham, die unter Umständen auch im Kampf um Europa mitmischen können. Im Grunde hat die letzte Europapokal-Saison gezeigt, dass der englische Fußball zurzeit unfassbar stark unterwegs ist. Daher wird es unter Umständen einer der spannendsten und ausgeglichenen Saisons in der Geschichte der Premier League, und aus United-Sicht so schwer wie noch nie unter die Top 4 oder sogar die Top 6 zu kommen. Nichtsdestotrotz sollten wir uns aber auf die neue Spielzeit freuen. Auch wenn die Konkurrenz gut aufgerüstet hat, gibt es keinen Grund warum wir nicht eine erfolgreiche Saison spielen können. Wir haben ein junges Team mit vielen guten und spielstarken Spielern und sollte es Solskjaer gelingen daraus eine fitte, eingespielte und leidenschaftliche Mannschaft zu formen, ist in den kommenden Monaten vieles möglich.

Fazit

Doch, egal was passiert, freuen wir uns natürlich, wenn ihr wieder mit uns gemeinsam mitfiebert, mitleidet und mitjubelt, zudem bei den Posts gerne mitdiskutiert und eure Meinung über die aktuellen Themen kundtut. „We win and we lose together!“ Auf eine geile neue Spielzeit! #GGMU#20LEGEND#UNITED

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